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Die Jugendamtselternbeiräte der Städte Gütersloh und Rheda-Wiedenbrück erklären gemeinsam in Anbetracht der aktuellen Entwicklungen im Kreis Gütersloh Folgendes:

Die Jugendamtselternbeiräte der Städte Gütersloh und Rheda-Wiedenbrück haben die aktuellen Entwicklungen rund um den Corona-Ausbruch bei der Firma Tönnies mit Fassungslosigkeit und Wut aufgenommen. Unser Mitgefühl gilt den infizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und wir wünschen allen Betroffenen eine schnelle und vollständige Genesung. Die zweite Gruppe der Leidtragenden dieses rein profitgesteuerten und unverantwortlichen Verhaltens der Geschäftsleitung der Firma Tönnies sind die Eltern und vor allem die Kinder des Kreises Gütersloh. Nachdem die Kinder nach dem langen ersten Lockdown der Schulen und Kindertageseinrichtungen langsam wieder in den Alltag hineingefunden hatten, wurden sie nun wieder von einem Tag auf den anderen dort herausgerissen. Viele Kinder haben auf die Nachricht von der erneuten Schließung der Bildungseinrichtungen mit Trauer und Tränen reagiert. Es fällt uns Eltern schwer, unseren Kindern noch für sie nachvollziehbar zu erklären, warum nun allein sie wieder auf den Besuch der Kitas und Schulen verzichten müssen, während der Betrieb aller anderen Einrichtungen des täglichen Lebens regulär weiterläuft.
Zudem stehen viele berufstätige Eltern erneut vor der großen Herausforderung, Kinderbetreuung und Beruf unter einen Hut zu bekommen. Der Urlaub und die Überstunden sind bei vielen Eltern längst aufgebraucht und es ist uns bereits von Eltern berichtet worden, dass sie um ihren Job bangen.

Daher fordern wir als Jugendamtselternbeiräte die Kreisverwaltung auf:
1. nachdem die Namen und Adressen aller Tönnies-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter bekannt sind, umgehend zu prüfen, welche Kindertageseinrichtungen im Kreis Gütersloh von den Infektionen betroffen sind,
2. alle nicht betroffenen Einrichtungen schnellstmöglich wieder zu eröffnen,
3. den besonders betroffenen Familien schnell und unbürokratisch zu helfen,
4. einen Masterplan – gerne unter Einbezug der Elternvertretungen – zu entwickeln, um bei künftigen Ausbrüchen die Schließung der Bildungseinrichtungen möglichst zu vermeiden.

Besonders wichtig ist jetzt für die Familien eine klare und absehbare Exit-Strategie aus dem erneuten Lockdown der Bildungseinrichtungen. Wir als Elternvertretungen stehen für den Dialog mit Verwaltung, Politik und Wirtschaft bereit.

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